Aids - so gefährlich ist es wirklich (Seite1)


Über die Problematik dieser Krankheit und warum so viele sie nicht ernst nehmen

Halle/Lisa Opitz. Wir werden wieder leichtsinniger in Bezug auf Aids. Nachdem die Zahl der Neuinfektionen mit dem HI-Virus in Deutschland für längere Zeit konstant geblieben ist (ca. 2000 pro Jahr), ist seit anderthalb Jahren wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Laut Alenka Ullrich, Sozialpädagogin bei der Aids-Hilfe in Halle, werden viele Menschen wieder unvorsichtiger, was die Vorbeugung betrifft und sehen in dem Virus keine größere Bedrohung für sich. Doch folgende Zahlen der Organisation UNAIDS beweisen, dass dies ein gefährlicher Irrtum ist: Im Jahr 2003 sank die Zahl der Neuinfizierten in Westeuropa von ca. 600 000 (2002) auf 580 000, 2004 waren es aber 610 000, davon mehr als die Hälfte homosexuelle Männer. Dabei kann es eigentlich so einfach sein, sich vor HIV zu schützen. Bei richtiger Verwendung von Kondomen beim Oral-, Anal- und Vaginalverkehr ist die Ansteckungsgefahr sehr gering.


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Küssen ist übrigens ungefährlich, weil die Konzentration der HI-Viren im Speichel zu gering für eine Ansteckung ist. Allerdings kann das Virus auch während der Schwangerschaft und bei Drogenabhängigen über gemeinsam benutzte Spritzbestecke übertragen werden. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit, kann mehrere Jahre betragen, man kann also nicht selbst merken, dass man möglicherweise infiziert ist. Dazu ist ein Testverfahren beim Arzt nötig, bei dem die HIV-Antikörper im Blut aber erst drei Monate nach der Infektion erkennbar sind.

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Das Schlimme am HI-Virus ist bekanntlich, dass es unheilbar ist. Für die Infizierten gibt es zwar Medikamente, die den Ausbruch von Aids etwas hinauszögern können, diese zeigen allerdings starke Nebenwirkungen und sind vor allem in der Dritten Welt, wo sie eigentlich am dringendsten gebraucht werden, sehr knapp. Eine vorbeugende Impfung herzustellen ist praktisch unmöglich. Laut Ullrich gibt es "kaum Hoffnung, da der Virus sehr mutationsfreudig ist, sich also ständig verändert." Demnach ist es für die Forscher sehr schwierig ihm überhaupt hinzukommen und die Impfstoffe müssten auch immer wieder geändert werden. Berichten von Leuten, die sich angeblich selbst geheilt haben wollen, sollte man auch nicht zu viel Glauben schenken. "Das ist sehr unrealistisch und mit Vorsicht zu genießen", so Ullrich. So lange gibt es Aids übrigens noch gar nicht.

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