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Frauenfußball beim Nietlebener SV Askania 09

Halle/Karen Haak. Es ist Sonntag nachmittag und das Aprilwetter hat sich für einen sonnigen Frühlingstag entschieden. Auf dem Sportplatz in Nietleben laufen die Spielerinnen der SG Buna Halle und des NSV Askania 09 auf. Obwohl das Punktspiel zwischen den beiden Unionsligisten bei bestem Fußballwetter stattfindet, sind mehr Spieler auf dem Platz zu finden als Zuschauer auf den Bänken. Die Nietlebener Verteidigerin Angela Ryll stört das wenig: "Hauptsache, das Ergebnis stimmt."
Die Heilpädagogin hatte im Frühjahr 1998 die Gründung einer Frauenmannschaft innerhalb des Nietlebener Sportvereins angeregt. Eigentlich sollte ihr damals sechsjähriger Sohn beim Askania 09 trainieren, aber dieser hatte keine Lust am Kicken. Umso mehr Spaß hatten seine Mutter und ihre Freundinnen, sodass schon im Herbst des gleichen Jahres der Punktspielbetrieb aufgenommen werden konnte. Auch heute geht es wieder um wichtige Punkte in der Unionsliga Halle-Saalkreis.


Der Fußballverein "SV Askania 09"

Gleich am Anfang des Spieles zeigen die Frauen aus Nietleben ihre technische Überlegenheit, aber der laufstarke Gegner verhindert eine frühe Führung. Trainer Patrick Schmidtke bleibt gelassen, denn "beim Fussball gehört auch immer etwas Glück dazu.". Auf dem Trainingsplan des 20jährigen steht die Entwicklung technischer Fähigkeiten und des Ballgefühls im Vordergrund. Aber auch regelmäßiges Konditionstraining sei notwendig. Denn 60 Minuten müssen erst einmal durchgehalten werden - auch wenn die Spiele nur auf Kleinfeld ausgetragen werden. Deshalb gehören regelmäßige Läufe durch die Heide zum Pflichtprogramm für die Spielerinnen des NSV.

Nicht jeder Ball ist für jedes Spielfeld geeignet ... der hier schon!

Die Taktik des gelernten Elektrikers scheint aufzugehen, schließlich hat sich seine Mannschaft den vierten Tabellenplatz erkämpft. Aber heute ist es einfach wie verhext: "Der Ball will einfach nicht ins Tor" schimpft die Gymnasiastin Sandy Wilke in der kurzen Halbzeit. Auch ihre Partnerin aus dem Mittelfeld, Luise Broedner, ist mit dem momentanen 0:0 nicht zufrieden. Obwohl die junge Frau taubstumm ist, konnte sie gut ins Team integriert werden. Und gerade heute ist sie unverzichtbar, weil die Mannschaft sonst in Unterzahl spielen müsste. Und das ist auch das eigentliche Problem der Fußballfrauen aus Nietleben. "Wir suchen auf jeden Fall noch Mädchen und Frauen, die Lust auf Fußball haben", erzählt Patrick Schmidtke. Als Voraussetzung müsse man nur Spaß am Spiel und der Bewegung mitbringen. Alles andere lernt man beim NSV. Alle Interessenten sind eingeladen mittwochs oder freitags ab 19.00 Uhr beim Training vorbeizuschauen. Am Ende wird das Spiel emotionaler und eine Spur aggressiver. Trotzdem gelingt es keiner Mannschaft das langersehnte Tor zu schießen, sodass der Unparteiische die Begegnung mit einem Unentschieden enden lässt. Die Schülerin Miriam Liske ist dennoch nicht unzufrieden: "Die Verteidigung hat ihre Aufgabe ordentlich gemacht.". Sie hilft noch beim Abbauen der Tore und verschwindet dann mit den anderen in der Umkleide.

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